Wo Städte Auslauf Haben

Ausgabe 5: Samstag bis 18 Uhr geöffnet

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Sinopsis

Hätte man hier ein Alkoholproblem, würde man wohl eine Hecke drumbauen. Oder eine Reihe Rhododendren. Mit ihrem Roman »Last Exit Volksdorf« (Wall-Saal, 27.1.) schreibt die 1969 geborene Hamburger Autorin Tina Uebel keine Stadtteilgeschichte, sondern ein Buch über das Böse. »Ich habe sehr theoretische Überlegungen, die mich beschäftigen, wenn ich einen Roman schreibe«, sagt Uebel. »In diesem Fall war es die Frage: Wo kommt das Böse eigentlich her? Das hat mit Volksdorf, wo ich herkomme, erst einmal gar nichts zu tun.« Gleichwohl lassen sich die Mechanismen, die das Zusammenspiel ihres Figurenensembles prägen, in einem gutbürgerlichen hanseatischen Vorort wie diesem buchweltlichen Volksdorf besonders gut beobachten. Wegen der dörflichen Struktur, die neben Vertrautheit auch soziale Kontrolle bedeutet; wegen der Fallhöhen und Verdrängungsleistungen, die gesellschaftliches Ansehen so mit sich bringen. Die Reeperbahn, wo Uebel als Literaturveranstalterin und Autorin seit vielen Jahren lebt, hat andere Problemlagen