Sinopsis
RADIO INTERNATIONAL AM SCHWARZWASSER - Sender für Literatur, Bildung und Landklang
Episodios
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06 LEBEN
14/03/2008Das Frühstück, wegen dem alle gekommen sind und auf das alle warten, findet im 1. Akt unsichtbar außerhalb der Bühne statt: Leben und Glück sind immer anderswo. Das Feuerwerk am Ende des 2. Aktes ist ein großes, buntes Spektakel, das im Nu verflogen ist. Ein Bild für die Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens wie die Kirschbäume, die nur eine kurze Zeit lang blühen...
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05 SASCHA
14/03/2008Sascha ist ein Genie der Liebe: eine wunderbare, glückliche Idiotin ( = Heilige) im ersten Teil, die nichts davon mitkriegt, was Platonow mit anderen Frauen treibt. Im zweiten Teil ist durch den Erkenntnisschock der Untreue ihres Ehemanns aus der glücklichen Kreatur ein unglücklicher Mensch geworden. Alles ist aus, da hilft auch kein Gott mehr...
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04 Sofja
13/03/2008Sofja Jegorowna ist eine labile und fragile Frau, auf sie muss man aufpassen wie auf gesprungenes Porzellan. Ihren Mann Sergej hat sie geheiratet, weil sie sich das von ihm versprochen hat. Mit Platonow hatte sie vor einer Ewigkeit einen Flirt, zufällig sehen sie sich wieder und der Zufall wird ihr Schicksal. Sofja will Platonow, weil es eine unmögliche Geschichte ist. Er wird ihre Obsession...
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03 ANNA
12/03/2008Anna Petrowna ist keine Donna Elvira in der Tradition von Molières „Don Juan”, sondern ‘Platonow’ in Frauengestalt. Eine Frau mit einer eigenen Moral, die auf jede gesellschaftliche Konvention pfeift. Eine Frau, die unverhohlen physisches Verlangen zeigt, ohne die geringste Spur ihrer Würde zu verlieren. Die sich jeden Mann nimmt, den sie begehrt, wann und wo immer sie will. Anna ist für die Männer, was Platonow für die Frauen ist...
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02 DON JUAN
11/03/2008Platonow ist ein moderner Don Juan, dem keine Frau widerstehen kann: Die lebensgierige Witwe Anna Petrowna nicht, die frisch verheiratete Sofja nicht, die junge Gutsbesitzerin Grekowa nicht, und seine naive Ehefrau Sascha schon gar nicht. Ein Betrüger, mit dem die Frauen sich selbst betrügen, ein Mann, der alles an sich reißt und sich zugleich allem entzieht. Einer, der nicht an die Hölle glaubt, weil diese Welt die Hölle für ihn ist und „die Liebe ein teufliches Unterfangen”.
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01 ENTREE. JUGENDWERK.
10/03/2008Eine Soundcollage in 6 Teilen anlässlich der Paolo Magelli Inszenierung direkt aus dem Dresdner Schauspielhaus. „Platonow“ ist ein einzigartiges, radikales, maßloses Jugendwerk wie Schillers „Räuber“, Goethes „Urfaust“ oder Wedekinds Ur-„Lulu“. Ein Drama, das viele Stücke in sich vereinigt: eine erotische Komödie, ein Sittentraktat, ein Melodram, eine Enzyklopädie Russlands und die Tragödie eines Intellektuellen. Geschrieben von einem 17 bis 18-jährigen Gymnasiasten, der sein erstes Stück nach einer erfolglosen Einsendung bei einem Moskauer Theater tief enttäuscht zur Seite legt. Wiederentdeckt erst 16 Jahre nach Tschechows Tod in einer Mappe, auf der geschrieben steht: „Ohne Titel“. Dieses Stück ohne Titel wird in der Folgezeit nach seiner Hauptfigur benannt: „Platonow“.